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Sommerekzem

 Jeder Besitzer von einem Pferd mit Sommerekzem hat sicherlich schon eine ganze Litanei an Möglichkeiten ausprobiert, um seinem Vierbeiner zu helfen. An jeder Ecke wartet schon ein Heilmittel und jeder Stallkollege oder Therapeut erzählt einem von einer neuen Variante, wie man seinem Pferd ideal helfen kann. Es scheint für jede Art und für jede reiterliche Vorliebe eine Möglichkeit zu geben: Man kann das Pferd eincremen, es eindecken oder etwas spritzen lassen. Es wirkt fast so, als wären bei der Bekämpfung eines Sommerekzems der Phantasie keine Grenzemn gesetzt. Doch wodurch entsteht überhaupt das Sommerekzem? 

Gibt es eigentlich nur ein einziges Sommerekzem oder mehrere Verschiedene?

Und kann es DAS Heilmittel geben, dass allen Pferden mit diesem Problem hilft?

 Man kann das Sommerekzem am einfachsten mit dem Verhalten der Pferde beschreiben. das Tier verspürt einen Juckreiz und setzt alles daran diesen zu lindern. Aus Erfahrung weiß jeder von uns, dass gerade Kratzen das Problem meist nur noch schlimmer macht und nur vorübergehend Abhilfe verschafft. So ist es auch beim Pferd, weshalb dieses sich, wenn es nach ihm ginge, permanent kratzen könnte. Dies bleibt natürlich nicht ohne Folgen für das Fell. Durch das ständige Kratzen verliert das Pferd Stück für Stück das Fell, bis nur noch kahle Stellen übrig sind. Diese werden dann, da der Juckreiz schließlich nicht nachlässt, Wund gescheuert.

 

Hier setzten "leider" viele Mittel oder Möglichkeiten an: Sie wollen den Juckreiz unterdrücken oder wie im Falle von Decken verhindern, dass beim "Schubbern" das Fell und die Haut in Mitleidenschaft gezogen werden.

Sieht man das Sommerekzem nämlich als Symptom "Scheuern bis aufs Blut" gibt es wirklich nur eine Art von Erkrankung, die man dann mit einem Mittel bei allen Pferden behandeln kann.

 Doch zum Glück gibt es immer mehr Menschen, die anfangen/angefangen haben umzudenken. 

Es ist bei jedem Pferd nämlich meist eine Reihe von inneren und äußeren Faktoren, die diese Reaktion hervorrufen. die Kriebelmücke ist dann lediglich der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Deshalb reicht es folglich nur bedingt aus das Pferd auf verschiedene Arten gegen diese zu imunisieren. Freilich wird es das Problem lindern und vllt. in einigen Fällen abhilfe verschaffen, aber das/mein Ziel ist es schließlich das Problem dauerhaft zu lösen und es dem Pferd nicht nur erträglicher zu machen. Um dem Pferd dauerhaft helfen zu können muss man sich jedes Pferd im Ganzen und  individuell ansehen

Was kann das Pferd alles derart beeinflussen, dass  es den Zwang entwickelt sich zu scheuern?

 Aus der Sicht der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) ist dieses Jucken auf der Haut eine Hitze(Yang)erscheinung, die durch die Haut (Aus Sicht der TCM Lunge) nach außen abgegeben wird. Diese Hitze entsteht meist entweder durch Probleme im Magen-Darm-Trakt oder im Bereich der Leber (jeweils nach der TCM).

Der Therapeut muss sich also auf jeden Fall die Organe aus Sicht der TCM ansehen und mögliche Probleme lokalisieren. Zusätzlich sollte man aber auch den Ernährunhszustand des Pferdes überprüfen.

Gerade Mineralien- und Vitaminmängel begünstigen oft Hautprobleme. Sowohl die Behandlung der Organe als auch eine gezielte Fütterung sollte immer über die Sommermonate erfolgen bzw. über den Zeitraum, in dem das Sommerekzem auftritt, um die Symptome zu lindern und das Pferd ideal zu unterstützen.Auch der Stallstandort kann einem entscheidende Hinweise geben. Öfters kommt es auch vor, dass die Symptome erst beim Wechsel in eine neue Umgebung aufgetreten sind.

Das Pferd kann natürlich auch auf andere Dinge allergisch reagieren (z.B. Gräser, Raps, feuchte Regionen...) 

In den Monaten, in denen die Juckreaktion nicht auftritt und sich das Pferd auch ohne Therapie regeneriert, sollte die Imunisierung bzw. die zusätzliche Stärkung des Immunsystems erfolgen. Eine meiner Meinung nach angenehme und sehr gute Möglichkeit hierfür ist die homöopathische Eigenbluttherapie. Dabei wird das Pferd mit Hilfe vom eigenen Blut imunisiert.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass das Sommerekzem weit aus komplexer und auch die Behandlung viel anspruchsvoller ist, als dass ein Medikament oder die Gabe von einem "Mittelchen" ausreicht, um es zu beheben. Findet man aber die Ursprünge des Problems, kann man schnell und auch erfolgreich eine dauerhafte Verbesserung/Heilung ermöglichen. Es ist super, wenn man seinem Pferd helfen will und auch alles probiert, noch besser ist es aber, wenn man merkt wie das Problem immer kleiner wird und man eben nicht Jahr für Jahr wieder am Anfang steht.