
Berufsbezeichnungen werden in der heutigen Zeit immer kreativer und auch im Pferdebereich sprießen Therapeuten und Behandlungsnamen/-formen wie Pilze aus dem Boden.
Kommt also ein Chiropraktiker zu euch wird er sehr viel von "oben" arbeiten und den Schwerpunkt selbstverständlich wie oben Beschrieben auf die Wirbelsäule und das Becken richten.
Selbstverständlich schaut er sich aber zuvor das Pferd in einer Ganganalyse an und beurteilt, wo das Pferd Probleme hat bzw. wie er sie beheben kann. Er versucht dies eben nur mit dem Schwerpunkt auf der Wirbelsäule.
Manko:
Ein Osteopath schaut sich ebenfalls das Pferd zuerst im Gang an, um festzustellen, wo das Pferd Probleme hat. Im Anschluss daran behandelt er die gefundenen Probleme dann genau dort, wo er sie lokalisiert hat: Bei Problemen an der Vorhand behandelt er die Vorhand, usw.... Ich weiß natürlich nicht wie das meine Kollegen handhaben, aber ich behandle trotzdem immer das komplette Pferd. Ich untersuche also ähnlich wie ein Physiotherapeut im Anschluss an das Gangbild alle Gelenke in der passiven Bewegung. Bei Bewegungseinschränkung behandle ich diese dann innerhalb des natürlichen Bewegungsspektrum des Pferdes und zu guter Letzt die komplette Wirbelsäule.
Ein Physiotherapeut startet auch mit der Ganganalyse ihres Pferdes und begutachtet im Anschluss daran die Gelenke und Muskeln während einer passiven Bewegung. Im Gegensatz zum Osteopathen versucht er dann aber im Anschluss an diese Befundung durch die Behandlung der Muskeln die natürliche Bewegung des Pferdes wieder herzustellen. Dabei greift er gerne auch zu Hilfsmitteln wie "Wärmeanwendungen", Reizstrom, usw.

Eine wichtige Gemeinsamkeit ist also, dass alle drei Therapeuten das Pferd vorab in einem Gangbild begutachten, um das Problem des Pferdes lokalisieren zu können.
Alle drei Therapeuten wollen dieses dann Beheben, nur eben auf unterschiedliche Wegen:
Der Chiropraktiker versucht dies mit Hilfe der Korrektur der Wirbel und Becken,
der Physiotherapeut durch das lockern der Muskulatur/ lösen der Blockaden innerhalb der Muskulatur und der Osteopath durch das Korrigieren der Gelenke und der
Wirbelsäule.
Natürlich sollte man sich trotzdem darüber informieren, was der Therapeut alles anbietet:
Jeder Therapeut auch innerhalb der einzelnen Bereiche hat seine eigenen Therapieformen/Hilfsmittel zur Unterstützung. Mir als Osteopath ist z.B. durchaus
bewusst, dass sich Muskeln verändern, wenn ein Gelenk, wie z.B. das Becken verschoben ist. Deshalb habe ich z.B. ein Reizstromgerät, was man aber rein von der Einteilung her bei einem
Physiotherapeuten erwarten würde. Ebenfalls kann man sich weiterbilden, wie z.B. in manuellen Therapien, um ebenfalls besser auf Muskulatur eingehen zu können.
Chiropraktiker hingegen sind meistens Tierärzte, weshalb sie natürlich noch ganz andere Methoden anbieten können bzw. sich ebenfalls in anderen Gebieten
weitergebildet haben. Viele Therapeuten bilden sich auch im Bereich des Tapings weiter, welches ebenfalls auf die Muskulatur abzielt. Wenn ihr nun also das nächste mal einen Therapeuten für euer
Pferd holt, könnt ihr dies nun vielleicht gezielter tun.
Ich kann euch also nur ans Herz legen, informiert euch bevor ihr einfach irgendjemand an euer Pferd lasst. Es ist nun auch nicht immer gerade wenig Geld, dass man
für seinen treuen Vierbeiner hinlegt. Keiner von uns ist ein Wunderheiler, und jeder versucht auf seine Art und Weise das Beste zu geben - trotz allem gibt es leider immer wieder ein paar
schwarze Schafe in unseren Berufen.
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Antonia (Dienstag, 24 März 2020 11:54)
Unter welche Kategorie fällt die Behandlungsform der Akupunktur?
Lisa Mazur (Donnerstag, 12 August 2021 17:31)
Hallo, Ich bin in der Nähe von Wien (Österreich) mit meinem Pferd zuhause und hätte Interesse an einer Osteopathischen Behandlung. Wann wärst du denn in unserer Nähe? Mfg Lisa
EquiBa (Donnerstag, 12 August 2021 17:35)
Hallo Lisa,
ich bin alle vier Wochen in Wien.
Gerne kannst du mir via WhatsApp unter +4917631626363 Schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Dominik